Patong Girl

Susanna Salonen über den Film:


Ich habe 1997 eine Saison als Tauchlehrerin in Patong auf der Insel Phuket gearbeitet. Patong schien mir damals laut und hässlich. Überall Bars. An jeder Ecke billige Kopien von Rolex, Nike und Gucci. Und die Liebe dort, war die auch falsch? War das falsche Liebe mit echten Frauen? Echte Liebe mit falschen Frauen? Echte Männer? …Wer bestimmt, was echt ist?

Außerhalb der Urlaubsorte wie Phuket und Pattaya gibt es ein „ganz normales” Thailand ohne Barstraßen und ohne Touristen. Dieses normale Thailand ist ziemlich bürgerlich. Das ist eine alte Kulturnation mit eigener Schrift, Ornamentik, Musik, Literatur und einer tradierten Gesellschaftsstruktur. Und dieses „normale Thailand” und das „touristische Thailand” begegnen sich kaum.

Zwei Jahre nach dem Tsunami von 2004 war ich zum ersten Mal wieder in Phuket. Am 26. Dezember wurden am Strand Laternen angezündet, die in den Nachthimmel schwebten. Sie sollten den Seelen der Verstorbenen den Weg zur anderen Seite weisen. 99 buddhistische Mönche sprachen ein langes Gebet. Nach dem Ritual ging alles normal weiter, die Musik in den Barstraßen war so laut wie immer. Das Laute und Hässliche ließ sich nicht unterkriegen, und auf seltsame Weise beruhigte mich das. Das erzählt etwas über uns als Menschen: Wir schaffen es, trotz allem weiterzumachen. Wir bauen eine neue Barstraße, ein neues Tauchgeschäft, ein neues Restaurant und wir machen die Musik wieder an…